Hallo

Ich suche schon seid längerem nach einer Quelle, ob es im Mittelalter, ganz gleich ob Früh, Hoch oder Spätmittelalter auch Röcke gab? Meine Quellennachweise deuten immer nur auf Kleider hin.

Da muss ich mich erst nochmal schlau machen.

Was ich mit Sicherheit weiß ist, dass es schon bei den Kelten und Germanen Röcke gab.

Warum sollte es keine Röcke gegeben haben? Hatten Mägde nicht Röcke und Hemden an? Aber eine eindeutige Quellenangabe kann ich auch nicht machen ... :100:

Also ich habe bisher noch nichts über Röcke finden können, auch nur, wie Gast schon sagte über Kleider. Ich denke das der Typische Rock eine Erfindung der Neuzeit ist!:100:

Nein, das ist er sicher nicht.

Wie ich schon sagte, schon die Kelten hatten Röcke. Das waren dann etwa 3 Meter Stoff, der in der Taille mit einem Gürtel zusammengehalten wurden oder mit einem Band, das durch einen Durchzug gezogen war.

Und es gab bestimmt Röcke im Mittelalter. Ich glaube, das war dann eher die Kleidung der Armen und wurde nicht gemalt oder erwähnt. Denn nur die auf Bildern festgehaltenen Kleidungsstücke kann man ja heute rekonstruieren.

ja mag sein das du Recht hast, aber ich habe heute nochmal geschaut, aber leider nichts über dieses Thema gefunden.

habe nur diese kleine Textpassage gefunden.

Die Frauen trugen genau wie die Männer ein fußlanges und langärmliges Unterkleid, die Cotte, das meist aus Leinen oder Seide genäht wurde. Darüber wurde ein loses, langes, später ärmelloses Überkleid, der Surcot, gezogen, das mit einer Schleppe versehen war.

Der Rock (v. althochdt./mittelhochdt: roc(h) Gespinst, von ruc spinnen) bezeichnet

in germanischer Zeit und im Mittelalter von beiderlei Geschlecht getragenes Obergewand mit Ärmeln, besonders in den armen Ständen (bei Frauen bis knöchellang, bei Männern bis knielang). Er erfuhr immer wieder Veränderungen, besonders in Länge, Weite oder Gürtung. Ab dem 14. Jhd. Verkürzung und Entwicklung zur jackenartigen Überbekleidung des Mannes.

Ja, das ist auch noch ein Problem. Das wir heute unter vielen Worten etwas anderes verstehen als damals.

Das heißt, weiterforschen.

Die Zeit des Rittertums rief eine größere Mannigfaltigkeit und besseren Geschmack in der Tracht hervor. Als Unterkleid trugen die Ritterfrauen ein Hemd aus feiner Leinewand, das am Halse züchtig mit einer kostbaren Agraffe geschlossen und mit seinen Nähten, mit Gold- und Perlenstickerei verziert war. Darüber wurden Rock und Kleid angelegt, die sich dem Oberkörper eng anschlossen, unten aber sich erweiterten und bis auf den Boden faltenreich hinabwallten, um die Füße zu verdecken, was die strenge Sitte erforderte. Die Armel waren so weit geöffnet, daß sie auch fast auf den Boden reichten. Besonders kostbar war der Stoff, aus dem die Obergewänder hergestellt waren; man verwandte dazu roten oder braunen Scharlât (Scharlach) aus Gent und Regensburg oder Baldekîn (Seide) aus Bagdad, auch wohl eigen gewebten, feinen blauen Wollstoff. Den Rock hielt man zusammen mit einem metallbeschlagenen, edelsteingeschmückten Gürtel, an dem eine Tasche, Geld, Riechfläschchen, Handspiegel, Schere und Nadelbüchse enthaltend, getragen wurde; über den Rock legte man ein ärmelloses Übergewand, am Halse mit breiten Borten verziert, und darüber den Mantel, der aus sehr kostbarem Stoffe gefertigt, mit Seide oder Pelzwerk gefüttert war und malerisch bis zu den Füßen herabwallte.

Die männliche Kleidung, sofern sie nicht mit der Rüstung vertauscht wurde, glich fast ganz der Frauengewandung. Namentlich verlieh den Männern der Rock ein frauenhaftes Aussehen, denn er lag am Oberkörper glatt an und wallte bis auf die Füße herab. Die Unterkleidung bestand aus einem weißen Hemd von Wollstoff oder Leinewand; den Unterkörper bedeckte die sog. "Broche", eine kurze Hose, an deren Gurt ein enganliegendes Beinkleid befestigt war, das auch die Füße strumpfartig umschloß. Dazu trug man Lederschuhe und einen grünen, pelzverbrämten Mantel.



So nun habe ich wahrlich nichts weiter finden können zum Thema Rock im MA. Ob es ihn wirklich gab?


Quelle:http://www.jadu.de/mittelalter/ma/kleidung.html

Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Bäuerinnen in langem Ober- und Untergewand auf dem Feld gearbeitet haben.....
Die werden wohl ein langärmeliges Hemd getragen haben, was sie auch bei Nacht anhatten und darüber für die tägliche Arbeit einen Rock oder eine Art Schürze gebunden und wenn es kalt war ein Tuch um die Schultern.....Und dass man heute darüber kaum was findet, liegt daran, dass das Leben des einfachen Volkes für Maler und Schreiber nicht von Interesse war.

Hallo weiß nich ob das aktuell ist da ich hier nicht registriert bin

aber ihr dürft nicht aus den Augen lassen, dass nicht nur Gemälde von Interesse sind. Soeziell fürs Frühmi gibts da weniger, also sollte man sich eher auf Fundberichte verlassen. Gräber gibt es von jeder sozialen Schicht und während des ganzen Mittelalters bis in die frühe Neuzeit hinein taucht KEIN 2-geteiltes Kleidungsstück bei der Frau auf

und zur Feldarbeit: arbeiten mit Kleid geht genauso gut wie mit Hemd und Rock, da die ganzen Tütenärmelkleider sowieso blos klischee sind und nix mit Leuten zu tun haben, die Feldarbeit betreiben. Warum also was 2.geteiltes wenn ein Kleid keine Probleme macht? Hab mein Kleid jedenfalls schon oft getestet und es macht mir keinen Probleme

warum der Rock grob gesagt im MA von der Bildfläche verschwunden ist weiß ich nu aunich. Dabei gabs in der bronzezeit so sexy teile

Hallo Gast/in vielen Dank.Alles in diesem Forum ist noch aktuell auch wenn in manchen Themen nicht immer geschrieben wird.:redfaces: Aber warum man nichts über den Rock im MA findet ist mir auch ein Rätsel. Vielleicht gab es ihn ja nicht. Aber es wird bestimmt auch besser gewesen seim Im MA mit langem Gewand seine Arbeit auf dem Feld zu verrichten als wenn man sich dort in einem Rock hinstellt. Auch glaube ich das die Frau ein langes Gewand tragen musste. ( vorgabe durch Gesetze) ?

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Einen Rock trugen die germanischen Frauen bis ca. Anfang 1. Jhd. n. Chr. Guckste z.B. Huldremose (Moorleiche)
Dann haben sie den Peplos von Römern übernommen, im Süden schon früher. Dauerte halt `ne Weile bis die Mode in den Norden kam.
So ab ca. 5. Jhd., Beginn Völkerwandreungszeit ist ging es mit den Tunikakleidern los.
Einen Rock gab dann es erst wieder nach dem Mittelalter.

Ja, so kann es gewesen sein. Kannst du da Quellen drüber angeben?

Die Frau von Huldremose trug einen doppelten Umhang aus zwei Lagen Schafspelz, den oberen mit der Fellseite nach außen, den unteren mit der Fellseite nach innen. Der obere Umhang war aus Fellstücken verschiedener Farbe so zusammengesetzt, dass diese ein Muster bildeten. Um Hals und Kopf trug sie einen karierten Schal aus Wollstoff, der mit einer Nadel aus Vogelknochen zusammengesteckt war. Ein langer Wollrock, ebenfalls mit eingewebtem Karomuster, reichte ihr bis auf die Knöchel und war in der Taille mit einem Lederband zusammengehalten. Mit einem 75 cm langen, gewebten Wollband hielt sie vermutlich ihre Haare zusammen. Eine Bluse oder andere Oberbekleidung ist nicht erhalten - diese könnte aber durch die besonderen Erhaltungsbedingungen für organisches Material im Moor vergangen sein, wenn sie aus Leinen bestand. Bei ihr wurden ein ca. 9cm langer, sorgfältig verzierter Kamm aus Knochen und zwei Bernsteinperlen gefunden.hier gibt es noch einen Link über die Kleidung!!