Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
logo
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 741 mal aufgerufen
 Hochmittelalter ca. 1000-1300
Bruno v Merseburg Offline



Beiträge: 1.554

02.06.2008 19:11
RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Seit dem 12. Jahrhundert kam es im Deutschen Reich wegen der seit der Einführung der Dreifelderwirtschaft stark gestiegenen Bevölkerungszahl zu einem inneren Landesausbau durch Erschließung neuer Bewirtschaftungsflächen. Gleichzeitig setzte an den Rändern des deutschen Siedlungsraums im bisher slawisch besiedelten Gebiet zwischen Elbe und Oder sowie in Hinterpommern und Niederschlesien die Deutsche Ostsiedlung ein.

Hier kommt ihr zu meinem Blog

Sohn des Spessarts Offline




Beiträge: 121

10.06.2008 21:36
#2 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Die Bauern waren meist Leibeigene die nicht das recht über ihr eigenes Leben zu entscheiden. Sie müssen Frondienst leisten, der Umfang des Frondienst richtete sich nach der Größe des Bewirtschafteten Grundes. Bauern mit mehr Grund mussten z.B. mit mehr Ochsen dienst Leisten.

Fehler sind wie Berge,
man steht auf dem Gipfel der eigenen
und spricht über die anderen!

Bruno v Merseburg Offline



Beiträge: 1.554

11.06.2008 16:28
#3 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Der Umfang der Dienste war aber im Gegensatz zur Sklaverei begrenzt und genau festgeschrieben. Außerdem durften Leibeigene, im Gegensatz zu Sklaven, Privateigentum besitzen.

Hier kommt ihr zu meinem Blog

Sohn des Spessarts Offline




Beiträge: 121

11.06.2008 18:44
#4 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Die Größe des Grundes wurde in Hufe angegeben, wobei sich die Größe je nach Region wegen der unterschiedlichen fruchtbarkeit unterschied. So war z.B. eine flämische Hufe 16,8 Hektar und eine fränkische 24 Hektar groß.
Durch Erbschaft wurde die Größe des Grundes manchmal aufgeteilt, dies Teilung war aber nicht überall erlaubt(z.B.sächsiches Gebiet). Betreiber einer halben Hufe nannten sich Huber und die einer viertel Lehner. Nach Größe des Grundes richtete sich auch der Frondienst, so musste eine Lehner nur mit einem Tier (ich nehme mal an Ochse) dienst leisten, aber der Besitzer eines großen Hofes mit einem ganzem Gespann. Erschwerend kam für die Bauern wohl noch dazu das der Frondienst häufig in der Erntezeit verlangt wurde, in der die Bauern selbst viel auf ihren Feldern zu tun hatten.

Fehler sind wie Berge,
man steht auf dem Gipfel der eigenen
und spricht über die anderen!

Bruno v Merseburg Offline



Beiträge: 1.554

15.06.2008 00:28
#5 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Es gab aber auch unterschiede zwischen "unfrei" und "unfrei". Es gab zum Beispiel unfreie Bauern die gegen Abgaben und Frohndienst mehrere Höfe selbständig bewirtschaften und wirtschaftlich sogar besser gestellt waren als ein Freier, der auf ein oder zwei Hofstellen ein karges Dasein fristete.

Hier kommt ihr zu meinem Blog

Sohn des Spessarts Offline




Beiträge: 121

24.06.2008 21:26
#6 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Es hatte wohl wie alles seinen vor und Nachteil! Sie standen dann wohl auch unter dem Schutz ihres Herren!

Fehler sind wie Berge,
man steht auf dem Gipfel der eigenen
und spricht über die anderen!

Bruno von Merseburg Offline



Beiträge: 1.554

10.07.2008 18:33
#7 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

hätten denn die Bauern nicht eigentlich froh sein können, das sie im Frohndienst stehen. Sie hatten immer ihr auskommen, standen unter dem Schutz ihres Herrn, gut er hatte evtl. die erste Nacht mit der Frau die man heiraten wollte, aber habe bis jetzt keinen Hinweis darauf finden können, das sie es auch umgestzt haben. Warum also war der Frohndienst den man leisten musste so schlecht?

Hier kommt ihr zu meinem Blog

Sohn des Spessarts Offline




Beiträge: 121

10.07.2008 19:06
#8 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Mit der ersten Nacht weiß ich auch nicht genau. Ich war im Dezember letzten Jahres im Museum für deutsche Geschichte in Berlin und habe dort gelesen das es wohl nicht so gewesen ist, bzw. es nicht eingefordert wurde (kann mich nicht mehr so genau erinnern:026

Aber ich kann mir nicht vorstellen das es angenehm war ein Leibeigener gewesen zu sein, sie mussten ja neben dem Frondienst auch einen Teil ihrer Ernte abgeben und ihr Herr konnte über sie entscheiden. In wie fern sie dann davon Gebrauch gemacht haben mag sich sicherlich stark unterscheiden haben, aber das dies schön war kann ich irgendwie nicht glauben?!

Fehler sind wie Berge,
man steht auf dem Gipfel der eigenen
und spricht über die anderen!

Bruno von Merseburg Offline



Beiträge: 1.554

15.07.2008 19:52
#9 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Zitat
aber das dies schön war kann ich irgendwie nicht glauben?!



Nein das es schön war habe ich ja so auch nicht gesagt- oder doch?! Ich meinte nur das , wenn man es aus der heutigen Sicht betrachtet unter den Umständen das die meisten ja nicht wirklich viel zu Essen hatten bei ihrem "Herrn" gut versorgt waren. Man kann jetzt auch sagen das sie 1/³ -1/² ihres Ertrages abgeben mussten und damit nichts mehr war was er hätte auf dem Markt verkaufen könnte, da er damit seine Familie ernähren musste. Aber auch der "Herr" hatte ja Pflichten zu erfüllen <----< Pflichten des Grundherrn: musste Hörigen „Schutz und Schirm“ gewähren, musste sie schützen und unterstützen z.B. bei Krankheiten oder bei Mangel an Saatgetreide in folge einer Missernte oder Feuers; musste sie verteidigen (gerichtl.);
Streit unter Hörigen verhindern

Hier kommt ihr zu meinem Blog

Sohn des Spessarts Offline




Beiträge: 121

15.07.2008 20:17
#10 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Danke, das wusste ich noch nicht alles.:grinseblau:

Fehler sind wie Berge,
man steht auf dem Gipfel der eigenen
und spricht über die anderen!

Lidania ( gelöscht )
Beiträge:

18.07.2008 18:11
#11 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Soviel ich weiß bestand aber ein Unterschied zwischen Frondienst und Leibeigenschaft. Zum Frondienst waren alle Bauern verpflichtet, die sich und ihr Eigentum unter den Schutz eines Kriegsherrn stellten. Leibeigene dagegen gehörten ihrem Herrn und hatten meines Wissens kein Eigentum an Grund und Boden. Außerdem entschied der Herr, ob und wen Leibeigene heiraten durften. Sie und ihre Kinder konnten auch an andere Kriegsherren weitergegeben werden.

Bruno von Merseburg Offline



Beiträge: 1.554

19.07.2008 09:32
#12 RE: Landwirtschaft und Siedlungspolitik Antworten

Frohndienst (vrôn) war eine Leistung des Bauern an seinen Herrn,welche verschiedenen Tätigkeiten umfasste und eine bestimmte Anzahl von festgelegten Tagen im Jahr. Im normall fall mussten Bauern Hand- und Spanndienste leisten.d.h. das die Bauern auf den Feldernn das Unkraut jäten mussten oder das Feld pflügen.([Der Begriff der Spanndienste bezieht sich auf das Einspannen eines Ochsen oder eines anderen Tieres vor den Pflug.])Ohne Rücksicht auf die Lebensbedürfnisse der Bauern wurden Frondienste auch oft zur Saat- oder Erntezeit eingefordert.

bei der leibeigenschaft geht es eigentlich um gegenseitige Verpflichtung. Der "Leibherr" gewährt dem Leigeigenen Militärischen und juristischen Schutz,was bedeutet das er wenn er vor ein fremdes Gericht geladen wurde, der Leibherr ihm einen Rechtsbeistand gewähren musste. DAs ganze war aber auch nicht umsonst. Der LE musste seinem Herrn dafür zum Bsp Abgaben, in Form von 1 Leibhenne jährlich geben, im Todesfall von männlichen LE das Besthaupt ( das beste Stück Vieh) , im Todesfall von weiblichen LE das Beste Stück Kleid. Obwohl im 15. und 16. Jahrhundert die Abgaben in Geldgaben umgewandelt wurden.Im südwestdeutschen Raum waren als Todfallabgabe an den Leibherren 1,5 % des Vermögens üblich. Auch konnte der Herr seinen LE verkaufen oder tauschen, was aber bedeutet, das er weiterhin auf seinen angestammten Hof bleiben konnte, seine Verpflichtungen hingegen gingen auf seinen neuen Herrn über. Lediglich bezüglich der Heiratsbeschränkungen machte sich der Besitzwechsel bemerkbar.

Hier kommt ihr zu meinem Blog

 Sprung  
Xobor Ein Xobor Forum
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz