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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 153 mal aufgerufen
 Buchvorstellungen
Uwe-Lammla ( gelöscht )
Beiträge:

15.02.2009 21:07
RE: Minnespiel Antworten

Lammla, Uwe: Laudine. Ein Minnespiel in drei Aufzügen. 2009. 74 S. 80 gr. Engelsdorfer. ISBN 3-86901-151-3. Kt. 7.40

Am Hof des König Artus wird das Mittelalter lebendig: Turniere, Erbfolgestreit, Drachen und Riesen, Ehrsucht, Treue, Verrat und unbehoffter Beistand sowie Vermischung und Kampf von heidnischen und christlichen Vorstellungen und Bräuchen. Im Mittelpunkt steht die Hohe Minne, die Vorstellung, daß im Auf und Ab der Politik und des Kriegsglücks der Dienst an der erwählten Dame Fixpunkt und Zentrum bleibt. Vielfältige traditionelle Motive spitzen sich zu höchster Dramatik zu und zeigen, wie ein Herz durch die Überwindung seines Stolzes ein ganzes Bündel von Konflikten beizulegen vermag. So wächst aus dem kriegerischen Eingang auch ein Hohelied des Friedens.

Soweit der Klappentext. Mancher wird meinen, ein Drama in klassischer Manier sei langweilig und die gereimte Spache störend. Es kommt auf einen Versuch an. Der Text steht kostenfrei im Netz unter www.lammla.de [Dramen][Laudine].
Der erste Akt folgt weitgehend dem Iwein-Roman von Hartmann von Aue. Die Artusritter werden durch den "wilden Mann" im Walde auf den verborgenen Brunnen der Laudine aufmerksam, es kommt zu Kämpfen und zum Tod des Brunnenhüters Askalon. Lunete, die Zofe der Laudine, überzeugt ihre Herrin, Iwein, den Töter ihres Gatten zu freien, weil kein anderer als der stärkste den Brunnen schützen kann. Dieser überzeugt dann die ganze Ritterschaft des Hofes.
Im zweiten Akt hat sich Iwein an seiner Dame versündigt, da er die Urlaubsfrist, um große Taten zu tun, überzogen hat. Er verliert seine Identität und verwildert. Dann kommt es zu einem Kampf mit dem Drachen, zur Freundschaft mit einem Löwen auch zu einer Begegnung mit der geheimnisvollen Damen vom See und schließlich taucht der Waldschrat auf, und macht seine Ansprüche geltend.

Im dritten Akt kann der Held über ein Bündel von Verwicklungen die Huld seiner Herrin zurückgewinnen. Die Minne ist in diesem Stück keine Außerlichkeit und keine hohle Form. Es wird in vielfältigen Konstellationen gezeigt, was der Dienst an der Frau wirklich bedeutet. Das ist durchaus nicht nur historisierend gemeint.
Auch zum Thema Christentum und Heidentum werden ein paar Aspekte aufgezeigt, die von beiden Seiten nur wenig betrachtet werden. Man sollte Dinge nicht als unversöhnlich betrachten, nur weil es in der Geschichte vielen Leuten an Größe mangelte, über ihren Schatten zu springen.

Moira MacMahoon Offline




Beiträge: 827

15.02.2009 21:38
#2 RE: Minnespiel Antworten

Gibt es das Buch nur im Netz oder auch in Papierform?
Ich lese nicht gerne lange Texte am Bildschirm.

Lass mir meine Meinung,
dann kann ich dir deine lassen.:008:

Hier wohne ich

Uwe-Lammla ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2009 13:47
#3 RE: Minnespiel Antworten

Das Buch ist grad im Druck. In etwa 2 Wochen kann man es bei mir, bei Amazon oder im Buchhandel bestellen. Preis 7,40 EUR, bei mir portofrei.
Gruß
Uwe Lammla

SteffenB ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2009 17:16
#4 RE: Minnespiel Antworten

Hallo,

Das Buch ist doch angelehnt an Hartmann von Aues "Iwein" der da einen Franzosen adaptierte? Habe selbigen Roman vor Jahren gelesen.
Wirst ja nichts über den Inhalt preisgeben Uwe. Was mich interessieren würde wie du die Hofdame Lunete eingebaut hast die ja in der Iwein-Laudine Beziehung eine sehr tragende Rolle spielt.

Gruß

Uwe-Lammla ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2009 18:12
#5 RE: Minnespiel Antworten

Hallo!
Die mittelalterlichen Stoffe und gerade die Artus-Legenden wurden unzählige Male adaptiert, es ist also nicht ungewöhnlich, daß ich auf einen bekannten Stoff zurückgreife. Wie die einzelnen Personen nachfühlbar und glaubwürdig gemacht werden, bleibt freilich Sache des jeweiligen Autors. Und da bin ich, glaube ich, schon ganz anders als die mittelalterlichen Vorbilder. Die Lunete spielt natürlich eine große Rolle im 1. und im 3. Akt, aber auch im 2. tritt sie auf. Wenn ich in zwei Sätzen sagen könnte, was ich aus ihr gemacht habe, hätte ich das Stück nicht schreiben brauchen. Sie ist auf jeden Fall eine sehr interessante Frauengestalt.
Gruß
Uwe Lammla

SteffenB ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2009 18:31
#6 RE: Minnespiel Antworten

Nee Uwe, wollte das ja auch nicht negativ bewerten, es ist mir nur so aufgefallen. Und sicher gebe ich dir Recht dass die mittelalterlichen Dichter, und grad in der Blüte der Minnedichtung, sich selbst plagiatierten. Schlußendlich ist es ja dein gutes Recht eine Geschichte neu zu stricken. Wenn ich dann mal Lust habe werde ich mir die Story mal durchlesen, obwohl ich da schon teilweise beim "Iwein" mit dem sprachlichen Ausdruck nicht klargekommen bin, war eben etwas geschwollen formuliert, da haben aber glaube ich viele Leser Probleme dabei. Bleibt mir nur zu wünschen dass du mit diesem Stück das umsetzen kannst was du dir vorstellst.

Gruß

Uwe-Lammla ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2009 18:40
#7 RE: Minnespiel Antworten

Ich hab das auch nicht als Kritik verstanden. Um aber mal gleich zu dem Thema "geschwollene Sprache" einzuhaken, nicht nur im Mittelalter, sondern bis vor etwa 60-70 Jahren war es üblich, daß im Theater eine ganz andere Sprache gesprochen wurde als auf der Straße. Seither versuchen viele Autoren, im Theater die Straße nachzumachen und wohlmöglich noch nach unten zu übertreffen. Ich halte das für einen Irrweg. Eine gebundene Sprache verlangt vom Rezipienten eine ganz andere Gestimmtheit. Wenn er erst einmal bereit ist, sich darauf einzulassen, kann dies sehr viel Freude bereiten. Es ist einfach so, daß man sich in eine ganz andere Welt begibt, in eine Welt der Kunst-Sprache. Da kann man ganz neue Sensibilitäten und Assoziationen entdecken. Nur, das ist wie das Lesen, ehe mans kann, macht es auch keinen Spaß.

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