Wenn hier jetzt über Bauernspeis und Herrenspeis gesprochen werden soll, fallen einem sofort Begriffe wie Feudalismus oder Ständegesellschaft mit dem Wehrstand, dem Lehrstand und dem Nährstand ein.......... Auszug aus Karfunkel Küche im Mittelalter.......und genau darum soll es hier gehen
[ Editiert von Administrator Bruno von Merseburg am 09.11.07 17:29 ]
Was mir da auf Anhieb einfallt ist das Brot. Weißes Mehl war grundsätzlich Herrenspeise, während das arme Volk auch schon mal Grassaat unter das Mehl mischte um es zu strecken.
Später mehr.
Lass mir meine Meinung, dann kann ich dir deine lassen.:008:
In Hungerzeiten mischte man auch andere Sachen unter das Mehl.wie zum Beispiel, Eicheln,Hafer, Kastanien,und dicke Bohnen. Das war allerdings sehr aufwendig, weil man diese Dinge erst zubereiten musste, zum Bsp: schälen, auskochen oder schroten. Es soll auch Sägespäne mit untergemischt worden sein........
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[ Editiert von Administrator Bruno von Merseburg am 09.11.07 22:50 ]
Nein, es schmeckt sicher nicht und gesund war es schon garnicht.
Aber das Volk im Mittelalter war in der Regel arm und froh, wenigstens ab und zu mal satt zu sein. An gesundes Essen war nicht zu denken. Und es war auch nichts über Vitamine usw. bekannt.
Die hohe Kindersterblichkeit und die kurze Lebenszeit insgesamt kamen ja nicht einfach so. Das schlechte Essen war schon auch ein wichtiger Grund dafür.
Lass mir meine Meinung, dann kann ich dir deine lassen.:008:
Es gab viele Möglichkeiten, warum die Menschen früher so früh verstorben sind. Einmal kommt es denke ich daher das die Bedingungen nicht die von heute waren, und viele Arme sich den Arzt einfach nicht leisten konnten. Aber ich denke auch es war die Ernährung, Vitaminmangel und die Hygienischen Umstände.Viele starben auch an Skorbut
Na das ist zwar römisch aber mit dem mittelalterlichen Brot bzw. den Unterschieden zu vergleichen.
Einen Unterschied gab es auch zwischen dem Adel und den reichen Bürgern. Wohlhabende Bürger konnten sich zwar gute Speisen und auch Fleisch leisten, aber zum Beispiel Wildbret war dem Adel vorbehalten.
Während die Bauern Fleisch kaum hatten und froh waren, überhaupt etwas zu essen zu haben.
Ich habe mal gelesen,ob es stimmt weiss ich nicht, das der Adel im Mittelalter zum Beispiel Obst was auf dem Boden gewachsen ist nicht gegessen haben soll. Für sie kam nur Obst in Frage was oben wuchs, frei nach dem Motto je höher desto besser.
[ Editiert von Administrator Bruno von Merseburg am 10.11.07 23:29 ]
aber was ich net verstehe ist, dass damals ein paar "niedere" auch reicher waren als die "höheren". Warum ham die sich dann net ab und zu mal ne Festspeis gekauft?
Du meinst sicher das es Bauern gab die in der Gesellschaft höher gestellt waren als andere Bauern??
Das lag aber dann daran, dass es verschiede Arten von Bauern gab.
Zum einen gab es den freien Bauern, und der.......
muß Kriegsdienst leisten muß Familie und Hof selber schützen kann über seine Zeit selber verfügen kann über seine Erzeugnisse selber verfügen kann seinen Hof verlassen, unter Söhnen aufteilen usw. kann ohne Erlaubniss heiraten
und dann gab es den hörigen Bauern, der.....
ist vom Kriegsdienst befreit steht unter dem "Schutz und Schirm" des Grundherren muß Frondienst leisten muß einen Teil seiner Erzeugnisse abgeben darf seinen hof nicht verlassen, nicht aufteilen, usw. braucht zur Heirat die Erlaubniss des Grundherren
die Abgaben des hörigen Bauern können so ausgesehen haben..... Feldzehnt (Getreide,Wein Garten und Baumfrüchte) Blutzehnt (Haustiere und tierische Erzeugnisse : Eier, Milch, Butter, Honig, Wachs, Felle, Wolle) Grundzins (Abgabe nach der Größe der hörigen Landes) Kopfsteuer (Abgabe nach der Anzahl der Famlilienmitglieder) Abgaben zu bestimmten Festtagen Besondere Abgaben waren zum Beispiel Abgabe für die Heiratserlaubnis Abgabe beim Todesfall des Bauern (das "Besthaupt" das beste Stück Vieh - und das "Bestgewand" - das beste Kleidungsstück) Besondere Umlagen im Kriegsfall u.ä.
und dann der Frohndienst Arbeit auf dem Herrenhof-bis zu 4 Tage die Woche Sonderarbeit zur Saat und Erntezeit Stellung von Arbeitskräften und Gespannen (beim Holzschlag, beim Wege- und Brückenbau usw.) Das die niederen also Reicher waren als der Adel glaube ich daher nicht...
[ Editiert von Administrator Bruno von Merseburg am 12.11.07 0:49 ]
Auch damals kriegten manche Adlige es hin, sich massiv zu verschulden, weil sie über ihre Verhältnisse lebten oder schlecht wirtschafteten. Wer sich nicht um seine Wirtschaft kümmert, alles Verwaltern überlässt und von einer Jagd oder Festivität zur anderen reist, ist irgendwann pleite. Außerdem hatten die damals auch viele Kinder und die jüngeren gingen beim Erbe oft leer aus. Die waren dann zwar adlig, hatten aber weder Haus noch Hof, sondern wohnten beim älteren Bruder im Haushalt. Der zweite Sohn schlug meist eine geistliche Laufbahn ein (Abt oder Prior eines Klosters), damit er versorgt war. Und da konnte es durchaus passieren, dass Kaufleute wesentlich reicher waren als Fürsten, und Fürsten und Könige sich bei ihnen Geld liehen. (Die Fugger zum Beispiel - aber das war schon etwas später, nicht mehr direkt im Mittelalter.)