Die Ruhr wirft sehr viele komplexere bakteriologische und damit medizingeschichtliche Fragen auf. Unter dem Begriff fasst man Infektionskrankheiten des Verdauungsapparates mit bestimmten klinischen Symptomen und Verläufen zusammen, die jedoch durch sehr unterschiedliche Erregertypen verursacht werden. Daher muss auch die historische Rolle unklar bleiben, da man zu dieser Zeit noch keine Mikroben und Keime kannte.
Und hier noch einen Text über den fall einer Krankheit
Der Auslöser dieser seuchenartig verlaufenden Krankheit ist ein sehr giftiger Pilz (Mutterkorn), der sich in der Roggenähre einnistet. Sein Giftgehalt ist kurz vor der Ernte am höchsten und nimmt nach drei Monaten bereits stark ab. Mutterkornvergiftungen gab es oft nach Missernten, weil dann die Frucht wegen des Getreidemangels mit allen Verunreinigungen sofort nach der Ernte verbraucht wurde.
Die Vergiftung kann in zwei Formen, als brandige und als krampfartige, auftreten. In Deutschland war vor allem die Krampfartige, die das Nervensystem befällt, verbreitet. Die Brandige führte meist zum Verlust von Extremitäten, die nach der Erkrankung entweder von selbst abfielen oder amputiert wurden. Diese Form der Krankheit wurde häufig überlebt. Uns sind eigenartige Mittel zur Bekämpfung der Mutterkornvergiftung überliefert, wie Bleiweiß, Steinstaub, Oster- und Pfingsttau, Pech und Wagenschmiere und verschiedene Nahrungs-mittel.
Die zweite krampfartige Form kann schon am Tag des Getreidegenusses auftreten. Sie äußert sich meistens mit heftigen Rückenschmerzen, Kribbeln in den Gliedern, begleitet von Herzstörungen, Erstickungsanfällen und starker Müdigkeit. Weiter kann es zu Krampfanfällen kommen, wobei die Muskeln in abnormen Stellungen stehen bleiben. Das Bewusstsein bleibt völlig erhalten. Bei dieser Form der Mutterkornvergiftung ist die Sterberate sehr hoch. Der Tod tritt oft während eines Krampfanfalls ein. Die Menschen im Mittelalter erkannten die Krankheitsursache nicht. Erst 1630 entdeckte ein Arzt aus Antwerpen den Zusammenhang zwischen dem Mutterkorn des Roggen und der brandigen Form des Ergotismus.
Dazu muss man sagen, dass Mutterkorn Präparate auch heute noch in der Frauenheilkunde verbreitet sind.
Wenn man sie überdosiert, hat man Halluzinationen wie in einem LSD Rausch. Deshalb auch absolut verschreibungspflichtig und nur in den Händen von Ärzten erlaubt.
Lass mir meine Meinung, dann kann ich dir deine lassen.:008:
fürs mittelalter viel typischer sind die ganzen mangel erkrankungen. da es häufig wenig oder nur sehr einseitige kost gab. soll hier denn auch beschrieben werden, wie man gegen diese krankheiten gearbeitet hatte?
immerhin war viel wissen verloren gegangen und es wurde häufig blut gelassen, gegen alles mögliche.
aber auch genügend kräuter waren bekannt, meistens durch hebammen, denn die mußten möglichkeiten finden, damit die frauen nicht so leiden mußten.
alles liebe konstantin
p.s. ich habe zwar nur die kräuter die auch helfen auf meinem forum, aber ich sehe gerne mal nach, ob ich auch rezepte finde, gegen dinge wie falscher blick, oder so!
Je mehr man weiß, um so mehr erkennt man, das man nicht weiß! (frei nach Sokrates)
Da wäre zu Beispiel auch die Krankheit Skorbut. Diese Krankheit tritt bei Vitamin C Mangel auf. Da es im Mittelalter nicht die Möglichkeit gab,an Vitamine heran zu kommen, zumindest nicht in der armen Bevölkerungsschicht waren diese Gruppen besonders von dieser Krankheit betroffen. Auch wenn man diese Krankheit häufig den Seefahrern zuspricht. Die Seefahrer erkrankten in der Regel nur an dieser Krankheit, weil sie Pökelfleisch und Schffszwieback bevorzugten.
Sie erkrankten vor Allem deshalb, weil sie keine Zitrusfrüchte an Bord hatten. Den Zusammenhang zwischen Vitamin C Mangel und Skorbut kannte man damals noch nicht und erst später nahmen Seefahrer Zitrusfrüchte mit.
Pökelfleisch und trockener Zwieback war eben lange haltbar.
Auf den Reisen, bei denen die Schiffe öfter anlegten und dann Obst und Gemüse kauften, trat Skorbut weniger auf.
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Wie ist das denn mir dem Adel gewesen! War der Adel genauso oft erkrankt an diesen Krankheiten Ich denke das der Adel seltener an diesen Krankheiten gestorben ist, da sie am ehesten die Möglichkeit an diese Früchte zu kommen. Dafür starben diese dann an anderen Sachen.
Irgendwann habe ich mal gesehen, das nach einer geraumen Zeit Maden die Lebensmittel befallen haben, und das Seefahrer diese dann trotzdem zu sich genommen haben.